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Präkolumbische und indigene Kunst Südamerikas

Präkolumbische und indigene Kunst Südamerikas

  1. Hintergrund: Vor der Ankunft der Europäer im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert war Südamerika die Heimat zahlreicher hochentwickelter Gesellschaften. Von den Andenzivilisationen im Westen bis zu den Stämmen des Amazonas und den Kulturen der Atlantikküste brachte jede dieser Zivilisationen unverwechselbare Kunstformen hervor.

  2. Andenzivilisationen:

    • Inkareich: Als größtes Reich im präkolumbischen Amerika sind die Inka für ihre Steinmetzarbeiten, Keramiken und Textilien bekannt. Machu Picchu ist ein Paradebeispiel für ihre architektonische Meisterleistung.
    • Moche: Die Moche, die im heutigen Nordperu lebten, sind für ihre detailreiche Keramik bekannt, die oft Alltagsszenen, religiöse Zeremonien und sogar sexuell eindeutige Bilder darstellt.
    • Nazca: Berühmt für die riesigen Nazca-Linien, stellten die Nazca auch wunderschöne Keramiken und Textilien her.
    • Chavín: Bekannt für ihre aufwendigen Steinschnitzereien und Textilien.
  3. Amazonasstämme: Die Stämme des Amazonas, wie die Yanomami und die Tupi, schufen leuchtende Körperbemalungen, gefiederte Kleidungsstücke und fertigten Werkzeuge und Schmuck aus Knochen, Muscheln und Steinen.

  4. Orinoco-Flussbecken: Stämme wie die Tairona stellten aufwendige Goldschmiedearbeiten her, die in Stücken wie dem berühmten Floß „El Dorado“ dargestellt sind.

  5. Gran Chaco: Stämme in dieser Region, die sich über Teile des heutigen Bolivien, Paraguay, Argentinien und Brasilien erstreckt, sind für ihre detailreichen Holzmasken und gewebten Textilien bekannt.

  6. Künstlerische Themen:

    • Natur: Tiere, Pflanzen und Naturphänomene spielten eine bedeutende Rolle und symbolisierten spirituelle Wesenheiten oder kosmologische Konzepte.
    • Alltag: Alltägliche Aktivitäten, von der Jagd bis zu Zeremonien, waren häufige Motive.
    • Jenseits und Religion: Darstellungen von Göttern, Schamanen und mythologischen Kreaturen.
  7. Materialien und Techniken:

    • Keramik: Wurde sowohl für funktionale als auch für dekorative Zwecke verwendet.
    • Metallurgie: Aus Gold, Silber und anderen Metallen wurden aufwendige Schmuckstücke und Ritualgegenstände hergestellt.
    • Stein: Wurde für monumentale Bauwerke, Stelen und kleinere geschnitzte Objekte verwendet.
    • Textilien: Mit komplexen Mustern und Bildern gewebt.
  8. Postkolumbianische indigene Kunst: Obwohl sich der Begriff „präkolumbianisch“ auf die Zeit vor dem Kontakt mit den Europäern bezieht, ist es wichtig zu verstehen, dass die indigene Kunst nicht mit der Ankunft der Spanier und Portugiesen endete. Indigene Völker in ganz Südamerika produzieren weiterhin Kunst, die aus alten Traditionen schöpft, sich aber auch mit modernen Themen und Techniken auseinandersetzt.

Einige der präkolumbischen Kunstprodukte
Groß tagua Ringe
Groß tagua Ringe (echj)
Pre kolumbianische Kunst
Pre kolumbianische Kunst (eclk02)
Inka-Stil Kunst
Inka-Stil Kunst (eczl)