Inka-Mythologie: Die Anbetung der Sonne

Einleitung: Das Inkareich, das vom 13. bis zum 16. Jahrhundert in den Anden Südamerikas florierte, war tief in seinen religiösen Überzeugungen verwurzelt. Im Mittelpunkt stand dabei die Verehrung der Sonne, bekannt als Inti.

Inti: Der Sonnengott: Inti, oft als goldene Scheibe mit menschlichem Gesicht dargestellt, galt als die bedeutendste Gottheit im Inka-Pantheon. Als Gott der Sonne war er die Quelle von Wärme und Licht, und man glaubte, dass er die Menschen versorgte, indem er für erfolgreiche Ernten sorgte.

Zeremonien und Feste: Das bedeutendste Fest, das Inti gewidmet war, war das Inti Raymi oder „Fest der Sonne“. Dieses Ereignis, das während der Wintersonnenwende gefeiert wurde, beinhaltete Opfer, Tänze und Feste. Der Sapa Inka (Kaiser) spielte eine zentrale Rolle bei den Zeremonien, die die Rückkehr der Sonne von ihrem entferntesten Punkt sicherstellen sollten.

Tempel und Architektur: Der Coricancha in Cusco war der wichtigste Tempel, der Inti gewidmet war. Seine Wände sollen mit Gold ausgekleidet gewesen sein, das das göttliche Strahlen der Sonne reflektierte. Viele andere Tempel und Ritualplätze im ganzen Reich zeigten Sonnenikonographie.

Rolle im täglichen Leben: Die zyklische Reise der Sonne war tief in das tägliche Leben der Inka integriert. Landwirtschaftliche Zyklen, gesellschaftliche Rituale und sogar die Gestaltung von Städten wie Cusco waren auf den Lauf der Sonne ausgerichtet.

Die königliche Verbindung: Der Sapa Inka galt als direkter Nachfahre Intis. Diese göttliche Abstammung rechtfertigte die Autorität und Macht des Inkaherrschers. Jeder Kaiser wurde als lebende Repräsentation der Sonne auf Erden angesehen.

Niedergang und Vermächtnis: Mit der spanischen Eroberung im 16. Jahrhundert zerfiel das Inkareich, und das Christentum begann Fuß zu fassen. Die Verehrung der Sonne blieb jedoch bestehen. Noch heute wird das Inti Raymi-Fest in vielen Teilen Perus gefeiert und verbindet alte Traditionen mit zeitgenössischem Glauben.